Die Grüne Zitadelle von Magdeburg

Autor: Manfred Zabel (DVF)

Im Januar 1945 wurde Magdeburgs Innenstadt im Bombenhagel nahezu vollständig zerstört. Der Neuaufbau in den Jahrzehnten der DDR wurde zunehmend durch die industrielle Bauweise bestimmt. So entstanden auch am Breiten Weg, einer Hauptstraße im Zentrum, Wohnblocks in Plattenbau-Architektur. 1995 hatte eine Wohnungsbaugenossenschaft die Idee, einen ihrer Wohnblocks am Breiten Weg von dem österreichischen Architekten Friedensreich Hundertwasser (1928-2000) umgestalten zu lassen. Dieser schlug vor, den Plattenbau abzureißen und hier seinen Entwurf einer "Grünen Zitadelle" zu realisieren. Der Standort, wenige Schritte vom gotischen Dom und vom barocken Landtagsgebäude entfernt, war umstritten. Doch im Dezember 2003 konnte der 1. Spatenstich erfolgen, am 3. Oktober 2005 war der komplizierte Bau fertiggestellt. Die Baukosten sollen 27 Millionen Euro betragen haben.
Es ist Hundertwassers letztes von ihm fertig konzipiertes Bauwerk, dessen Realisierung er nicht mehr erlebte. Der stattliche Bau beherbergt Geschäfte, Büros, Praxen, Kindergarten, Theater und ein Hotel sowie 53 Wohnungen - alles auch in der Innengestaltung nach seinen Ideen und Grundsätzen einer menschenfreundlichen Architektur gestaltet. Bei Führungen sind auch die mit sehr viel Grün bepflanzten Terrassen vom höchsten der Türme aus zu betrachten.

 

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Stand: 01.04.2023